Alois Gescheidle
Bericht in der Südwestpresse am 7. Januar 2015 (PDF-Datei)
Bericht im Reutlinger Generalanzeiger am 7. Januar 2015 (PDF-Datei)
Weinbaumuseum
Eine gute Portion „Schwäbisch“ erwartet die Besucher des fernsehbekannten Kabarettisten Alois Gscheidle. Er charakterisiert die typisch schwäbische Denk- und Lebensweise: schlitzohrig, hintersinnig und gscheid! Mit seinem Programm „Rei’gschmeckt“ nimmt der Urschwabe nicht nur die Zugereisten sondern auch die gebürtigen Schwaben aufs Korn. So kommt jeder auf seine Kosten. In seinen verschiedenen Personen die Alois Gscheidle, im bürgerlichen Leben Marcus Neuweiler, auf die Bühne bringt, hält er dem Publikum in einfachen Alltagsszenen den Spiegel vor: Als Hausmeister sorgt er für schwäbische Zucht und Ordnung im Haus, bei einer Erkältung gibt er sich sterbenskrank, als Hausfrau kümmert er sich um die Müllsortierungsproblematik und am Ende des Tages geht er in seine geliebte Singstunde. Aus einem scheinbar unerschöpflichen Fundus schlüpft Gscheidle für jede Rolle immer wieder in neue Kostüme und wechselt gleichzeitig in sekundenschnelle den Charakter. Alois Gscheidle ist Meister der Spontanität und Improvisation. Bewusst lässt er in seinem Programm Platz für Dialoge und kleinere Nebenrollen ohne jedoch den roten Faden zu verlieren. Die Bühne ist eigentlich nur Kulisse; seine Stücke inszeniert er gern mitten im Publikum. Nirgends kann man „schwäbisch“ als Lebenseinstellung schneller lernen und verstehen als bei Alois Gscheidle. Und spätestens beim Nachhausegehen weiß auch der Nichtschwabe, dass ein „Glufamichel“ kein Sicherheitsnadelmichael ist! Matthias KellerFestkelter
Mit Gitarre und Piano bewaffnet – so kennen wir Matthias Keller. Für seine legendären Lesungen und Singungen würdigte ihn die renommierte FAZ als „wahren Entertainer“. Und als solcher kommt er nun mit zwei Mikrofonen im Halfter auf die Bühne. High Noon zur besten Sendezeit. Dazu auf dem Boden um sich herum: eine Batterie von Knöpfchen, Schaltern, Pedalen und Kabeln. Von dieser Loop-Station hat das neue Programm seinen Namen: LOOPINSLAND. Keller mutiert zur „Ein Mann Big Band“. Eine Stimme für alle Fälle – nichts scheint unmöglich. Spur um Spur werden Rhythmen, Harmonien, Melodien und Effekte zu einem kompletten Song, einer komplexen Szenerie aufgebaut. Das Publikum erlebt diesen kreativen Prozess hautnah mit, ist fasziniert und gefesselt, auch von der verwirrenden Choreografi e, die Kellers Füße dabei aufs Parkett legen. Tretminen, so nennt der Künstler seine elektronischen Helferlein. Was auf diesen als wahnwitziges Experiment begann, ist längst zum konsequenten Konzept geworden. Keller, der seit über 20 Jahren erfolgreich als professioneller Sprecher, Sänger und Musiker arbeitet, zieht mit LOOPINSLAND alle Register seines Könnens. Spielend gelingt ihm der fl iegende Wechsel von bitterböser Lästerei zum herzergreifenden Gospel (Down in the river to pray). Er überzeugt als Balkan-Blaskapelle ebenso wie als Pop-Band, zaubert den Klang der Hippie-Ära (A horse with no name) und den coolen Sound der Achtziger aus seiner Kehle (Blue monday). Textlich bleibt es bei klugem Nonsens und Wortakrobatik, ob er nun Telefonate mit sich selbst führt, natürliches Braindoping betreibt oder eine Sammlung absurder Warnhinweise präsentiert. Lässig und souverän beatboxt sich der charmante Tausendsassa durch hessische Wortgebilde und doziert in bester Terra X-Dramatik über den Ohrwurm. Handpuppeneinsatz inklusive. So gelingt es Keller perfekt, sein akustisches Prinzip auch optisch umzusetzen: das Spiel mit sich selbst! Nach knapp zwei packenden und unterhaltsamen Stunden, endet LOOPINSLAND mit Glockengeläut, Feuerwerk und tosendem Applaus für einen Künstler, der alles kann. Nur nicht langweilen. Andreas ThielHoly Gewölbekeller
Andreas Thiel, lebt als Kolumnist und Satiriker in der Schweiz und in Indien. Schon in den Achtzigern fiel der Gymnasiast Thiel in Solothurn auf durch eine explosive Mischung aus überbordender Fantasie und Respektlosigkeit, die er als Kellner im Restaurant Fuchsenhöhle nach dem Vorbild des stadtbekannten Wirtes Ruedi Spillmann generös, aber liebevoll gegen die Welt einzusetzen lernte. Nach dem Rauswurf aus dem Gymnasium absolvierte Thiel eine Bauzeichnerlehre, um gleich nach dem Lehrabschluss ins Bühnenfach zu wechseln. Es folgten Ausbildungsjahre in Akrobatik, Tanz, Theaterimprovisation, Gesang und Sprecherziehung, unter anderem bei Anneliese Fackler, Paul Weilenmann und Desmond Jones. Später vertiefte Thiel bei seinem Mentor Christof Stählin die Rhetorik und das poetische Schreiben. Nebenbei arbeitete er als Kellner, Nachtwächter und Fahrradkurier. Seit 1997 war Andreas Thiel mit diversen literarischen und politischen Bühnenprogrammen auf der halben Welt unterwegs, trat in Radio- und Fernsehsendungen auf, schrieb und zeichnete für diverse Schweizer Presseerzeugnisse und wurde für seinen scharfen Blick und seine spitze Feder vielfach ausgezeichnet. Sebastian NitschVinothek
Der Hellwachträumer Sebastian Nitsch fällt mit uns durch die Mauern unserer Wahrnehmung und findet dahinter einen großen Schatz: unser Wundern übers ganze Weltgerümpel. Mit einem Rucksack blühender Details, lockergelacht und unsterblich gemacht wissen wir plötzlich: Das Glück ist hier – wir müssen es nur aus der Schuhsohle kratzen. Im Alltag nehmen wir unglaublich viel Unsinn einfach so hin. Doch Sebastian Nitsch ist der Zollbeamte an unserer Bewusstseinsgrenze: Er sagt „Stopp!“, öffnet alle Mogelpackungen, die wir so durchs Leben schmuggeln, und guckt mit uns hinein. Nitsch erklärt, was von uns bleibt, wenn in Millionen Jahren Datenfehler auf Festplatten und CDs die ganzen schönen Bilder zerstört haben werden, die wir mit Blitzlicht vom Inneren des Reisebusses gegen die Fensterscheibe fotografierten. Und lädt uns mit einer genialen Idee zur kollektiven Unsterblichkeit ein. Nitsch spricht, singt und spielt sanfte Töne, doch wegträumen is’ nich’: Er beherrscht auch schrill und schrullig und bezieht das Publikum in einen großen Abend ein. Wenn der doppelte Boden noch ein Geheimfach hat, in dem das Glück neben einem Lacher sitzt – dann ist das ein Nitsch-Moment. Im freien Fall nach oben die Schräge unseres Lebens bestaunen, das Glück finden und unsterblich werden. Das ist doch mal ne ganze Menge für einen Kleinkunstabend! Berhane BerhaneStadtbücherei
Berhane Berhane rockte zweimal die SAP Arena bei seinem Kurzauftritt als Gast von Bülent Ceylan. Bülent war begeistert: “Der Typ ist so geil!“ Jetzt geht Berhane Berhane mit seinem ersten Soloprogramm auf Tour. „Helden sind immer unterwegs!“ klärt die großen Fragen unserer Zeit:“Wo kommen wir her?“, „Wo gehen wir hin?“ und „Kann ich da auch mit Kreditkarte zahlen?“ Als Berhane mit 6 Jahren nach Deutschland kam, hatte er praktisch nichts, nicht einmal einen Nachnamen. Den bekam er erst in Deutschland zusammen mit seinem Pass. Doch dann endete die Gastfreundschaft auch schon wieder und er musste in einer Stadt aufwachsen, die nur die ganz Harten überleben: Heidelberg. Aber seine Einbürgerung hat noch ein viel schrecklichere Nebenwirkung: seit er Deutscher ist, hat er Angst um „sein“ neues Volk. Und die Besuche in den deutschen Discos bestätigen ihn: ein Volk, dass sich auf der Tanzfläche so dämlich anstellt, wird auf jeden Fall aussterben. Aber Berhane bringt die Bewegung und Erleuchtung. Denn Berhane Berhane ist das neue Licht auf Deutschlands Comedybühnen. Klug, witzig und er kann auch noch verdammt gut tanzen. Der Flyer zur Veranstaltung (PDF-Datei)Bericht in der Südwestpresse am 7. Januar 2015 (PDF-Datei)
Bericht im Reutlinger Generalanzeiger am 7. Januar 2015 (PDF-Datei)